Unternehmen

Geschäftsmodell

Die Viridium Gruppe erwirbt Lebensversicherungsunternehmen und -bestände oder schließt Serviceverträge über die Verwaltung von Beständen ab. Die Gesellschaften, die von Viridium erworben werden, arbeiten wie alle anderen Lebensversicherungsgesellschaften auf der Basis aller Aufsichts- und Vertragsbedingungen. Einziger wesentlicher Unterschied zum „klassischen“ Lebensversicherungsunternehmen: Sie betreiben kein Neugeschäft, sondern konzentrieren sich ausschließlich auf das effiziente Management der bestehenden Vertragsbestände.

Das oft als „Run-off“ bezeichnete Geschäftsmodell ist im deutschsprachigen Lebensversicherungsmarkt noch vergleichsweise jung. Das Viridium Modell der Konsolidierungsplattform basiert auf einer simplen Grundidee: Durch volle Konzentration auf die operativen und bilanziellen Anforderungen bestehender Vertragsbestände können Lebensversicherungen wesentlich effizienter gemanagt werden.

Dies ist im ureigenen Interesse der Kunden, da sie von Effizienzsteigerungen und – damit einhergehend – niedrigeren Verwaltungsaufwänden finanziell unmittelbar profitieren. Und zwar auf Basis der regulatorischen Vorgaben, insbesondere der Mindestzuführungsverordnung: Diese regelt transparent und verlässlich, dass und wie die Versicherungsnehmer an erzielten Überschüssen – unter anderem dem Kostenergebnis (als Teil des sogenannten „übrigen Ergebnis“) – zu beteiligen sind.


Erfolgsfaktoren des effizienten Bestandsmanagements

Das effizientere Management von Lebensversicherungen basiert auf einer Kombination mehrerer Erfolgsfaktoren:

  • Management-Fokus in Verbindung mit Komplexitätsreduktion im Kontext eines spezialisierten Geschäftsmodells
  • Signifikante Investitionen in die Migration der Lebensversicherungsverträge auf moderne und skalierbare IT-Plattformen
  • Umfangreiche Prozess- und Kostenoptimierungen
  • Eine Kapitalanlagestrategie, die das Risiko von Marktveränderungen erheblich reduziert

Mit dem Erwerb und der Integration von inzwischen vier Lebensversicherungsgesellschaften seit 2014 profitiert die Viridium Gruppe von erheblichen Größenvorteilen und fundierter, spezialisierter Expertise.


Kunden profitieren unmittelbar vom Viridium Modell

Kunden der zur Viridium Gruppe gehörenden Lebensversicherer profitieren vom ersten Tag an: Denn die Aufwände für die Verwaltung der Lebensversicherungs­verträge werden direkt nach dem Erwerb durch Viridium im Vergleich zum Kostenniveau beim Voreigentümer reduziert.

Die sofortige, langfristige Kostensenkung hat einen positiven Folgeeffekt: Sie erhöht den Rohüberschuss der jeweiligen Gesellschaft. Dies führt vom ersten Tag an zu Vorteilen bei der Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) und in der Folge auch bei der Überschussbeteiligung. Denn nach Maßgabe insbesondere der Mindestzuführungsverordnung werden die Versicherten zu mindestens 50 Prozent am Kostenergebnis beteiligt.

Einen vergleichbar positiven Effekt hat zudem die Tatsache, dass Viridium sich ausschließlich auf die Anforderungen bestehender Verträge konzentriert: Marketing- und Vertriebsaufwände entfallen bei ihren Lebensversicherungsgesellschaften somit weitgehend, während Neugeschäftsaufwände beim „klassischen“ Lebensversicherer das „übrige Ergebnis“ belasten und so vom Versichertenkollektiv getragen werden. Vom Wegfall dieser Kostenfaktoren, der ebenfalls den Rohüberschuss erhöht, profitieren die Kunden gleichfalls insbesondere über die Mindestzuführungsverordnung.


Nachweisbare Vorteile für die Kunden

  • Stabile laufende Verzinsung: Die Erfolge des effizienten Bestandsmanagements von Viridium ermöglichen es, die laufenden Renditen der Lebensversicherungsverträge ihrer Gesellschaften trotz anhaltend herausforderndem Markt- und Zinsumfeld seit Jahren stabil zu halten, entgegen dem Markttrend.
  • Deutlich höhere Überschüsse für Kunden: Die Reduktion der Kosten, Verbesserungen der Kapitalanlage und die Stabilisierung der Risikoergebnisse anhand des Viridium Modells führen zu höheren Rohüberschüssen, an denen die Kunden nach Maßgabe der Mindestzuführungsverordnung partizipieren. Die Steigerungen der Überschüsse für die Kunden (über die Garantien und die Zuführungen zur Zinszusatzreserve hinaus) sind signifikant: 
  • Modernisierungserfolge ermöglichen Sonder-Ausschüttungen: Dank konsequent durchgeführter Modernisierungsvorhaben können eventuell vorhandene Verwaltungskostenrückstellungen aufgelöst werden. Beispiel Entis: Die RfB-Zuführungen konnten 2017 und 2018 deutlich erhöht werden, da angesichts der Kostenimmunisierung durch das Viridium Modell eine Verwaltungskostenreserve aufgelöst werden konnte. Weiterhin konnten den Kunden zwei Sondergutschriften zugeteilt werden: 2019 wurden den Verträgen insgesamt 37,4 Millionen Euro gutgeschrieben, in 2021 weitere 50,4 Millionen Euro. Im Durchschnitt wurden damit jedem Versicherten der Entis Lebensversicherung zusätzlich mehr als 1.000 Euro pro Vertrag gutgeschrieben.
  • Langfristig erhöhte finanzielle Stabilität: Die Verbesserung der Profitabilität und das nachhaltige Sicherstellen einer soliden Kapitalausstattung unter Solvency II stehen im Fokus des Viridium Modells. Alle Lebensversicherer der Viridium Gruppe sind stärker kapitalisiert, als die BaFin dies für einen stabilen Geschäftsbetrieb selbst in langanhaltenden Krisenszenarien für erforderlich hält. Sie sind somit finanziell in hohem Maße widerstands- und leistungsfähig.
  • Absicherung gegenüber Kostenrisiken: Auch bei schrumpfenden Beständen sind die Versicherungsnehmer vor potentiell steigenden Kosten für jeden einzelnen Vertrag im Zeitablauf geschützt, da Viridium das Management zu einem fest vereinbarten Kostensatz (plus unter Umständen einem indexierten Inflationsausgleich) übernimmt. Damit trägt das Risiko möglicher steigender Verwaltungskosten pro Vertrag die Viridium und nicht der Versicherungsnehmer.
  • Nachhaltig verbesserte operative Stabilität: Signifikante Investitionen in die Bestandsführungssysteme – inklusive Bestandsmigrationen auf moderne und skalierbare IT-Plattformen – sowie umfangreiche Prozess- und Kostenoptimierungen gewährleisten den Kunden, dass die Gesellschaften dauerhaft stabil stehen und fortgeführt werden.

Niedrige Stornoquoten

Die Stornoquoten, das heißt vorzeitige Kündigungen durch Kunden, sind ein wichtiger Indikator dafür, ob die Versicherungsnehmer ihre Verträge in guten Händen sehen. In der Viridium Gruppe sind die Stornoquoten ihrer Gesellschaften fast durchweg kontinuierlich gesunken:

Die Stornoquoten der Viridium Gesellschaften sinken in den Jahren nach der Übernahme stärker als der Marktdurchschnitt. Gruppenweit lag die gemittelte Stornoquote aller vier Lebensversicherer von Viridium zuletzt (2020) bei 2,4 Prozent und damit unter dem Marktdurchschnitt von 2,6 Prozent (Quelle: Statista / GDV).


Kundenrechte bleiben unangetastet

Beim Erwerb von Lebensversicherungsunternehmen (als Gesellschaften oder Bestand) gehen die Versicherungsverträge vollständig mit allen Rechten und Pflichten auf die Viridium Gruppe über. Die Rechte der Versicherten bleiben uneingeschränkt über die gesamte Laufzeit im vollen vereinbarten Umfang erhalten, ohne dass sie dafür etwas unternehmen müssen. Außerdem ändern sich bis auf seltene Ausnahmen weder Ansprechpartner noch Adress- und Kontaktdaten. Kontinuität in Verbindung mit Verlässlichkeit ist ein hohes Gut – für beide Seiten!


Ansprüche von Vermittlern bleiben gewahrt

Beim Kauf eines Lebensversicherungsunternehmens durch die Viridium Gruppe bleiben grundsätzlich auch alle Vermittlerbeziehungen bestehen. Insbesondere bleibt der Anspruch der Vermittler auf die vereinbarten Provisionen (Abschluss-, Erhöhungs- und Bestandspflegeprovision) unberührt.


Hohe Anforderungen durch die Aufsicht

Bislang hat die Viridium Gruppe die Heidelberger Lebensversicherung AG, die Skandia Lebensversicherung AG, den Bestand der Protektor Lebensversicherungs-AG (ehemaliger Bestand der Mannheimer Lebensversicherung, heute Entis Lebensversicherung AG) und die Generali Lebensversicherung AG (heute Proxalto Lebensversicherung AG) nach intensiver Prüfung durch die BaFin erworben. Die BaFin legt insbesondere größten Wert darauf, dass die Belange der Versicherten bei einem Eigentümerwechsel vollumfänglich gewahrt bleiben und die Verträge dauerhaft erfüllt werden.

An den Verkauf eines Lebensversicherungsunternehmens sind deshalb strenge gesetzliche Anforderungen geknüpft, die die Wahrung der Belange der Versicherungsnehmer zum Ziel haben.

So hat die BaFin beispielsweise zum Abschluss des Inhaberkontrollverfahrens über den Erwerb der Generali Lebensversicherung AG durch die Viridium Gruppe folgendes Ergebnis ihrer Prüfung bekanntgegeben (Webseite BaFin vom 9.4.2019):

Die BaFin hat sich davon überzeugt, dass im Falle des geplanten Erwerbs der Generali Lebensversicherung AG durch die Viridium Gruppe die Belange der Versicherten ausreichend gewahrt sind. […] Dabei ist – neben der finanziellen Ausstattung des Erwerbers – die technische und betriebliche Umsetzbarkeit von besonderer Bedeutung. Die BaFin muss überzeugt sein, dass der Erwerber unter anderem über angemessene Strukturen und Pläne zur Fortsetzung und Entwicklung des Unternehmens verfügt.“*

 

*https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Meldung/2019/meldung_190409_Generali_InhKontrollverfahren.html